Testfeldbeprobung und Erstellung einer Gefährdungsschätzung auf dem Flughafen Berlin Tegel

Im April 1945 wurde die Stadt Potsdam das Ziel von Angriffen Alliierter Bomberkommandos. Dabei wurde auch ein Munitionszug getroffen, der dadurch explodierte.  Nach dem Krieg wurde die Fläche mit Trümmerschutt aufgefüllt. Im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung wurde auf dem Gelände 2018 das Gebäude der Landesinvestitionsbank errichtet und die Stadt Potsdam beschloss den Nuthepark als gemeinsames Projekt mit der ILB und dem KMBD des Landes städtebaulich aufzuwerten, die Kampfmittel zu bergen und die Altlasten zu sanieren. Das Projekt wurde im Zeitraum 2017 bis 2019 auf Grundlage einer Planung unseres Büros realisiert. Eine besondere Herausforderung waren dabei die Sprengungen in nur 20 m Entfernung von der Nagelneuen Fassade der ILB. Heute erfreut der Park die Bewohner und Gäste der Stadt Potsdam.

Die militärische Nutzung des heutigen Flughafengeländes begann 1824. Seit 2005 ist unser Unternehmen auf dem Flughafen TXL in den Bereichen Rückbau, Renaturierung und Kampfmittelbergung tätig. Folgende Auftraggeber waren dabei der Berliner Senat, die Berliner Flughafengesellschaft und die Bundeswehr. Nach Beendigung des Flugbetriebes 2021 setzten die neuen Akteure auf dem Platz die systematische Kampfmittelräumung auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel fort. Grundlage dafür war ein zwischen den Berliner Verwaltungen und dem Bund in den Jahren 2019 bis 2021 abgestimmtes Räumkonzept. Die Auftraggeber, die Tegel Projekt GmbH, die Grün Berlin GmbH, die BIMA und die Hochbauabteilung des Berliner Senates verfolgen je nach künftiger Nutzung dabei sehr unterschiedliche Strategien zur gefahrlosen Nachnutzung ihrer jeweiligen Areale.  Seit 2021 sind wir als Oberbauleitung KMR für alle am Flughafen tätigen Auftraggeber tätig. Erste Bauabschnitte werden bereits 2025 fertiggestellt sein. Insgesamt wird die KMR jedoch eine längerfristige Aufgabe des größten Berliner Konversionsvorhabens sein.

Im ehemaligen Olympischen Dorf von 1936 in Elstal (Gemeinde Wustermark) werden durch die Ingenieurbüro Döring GmbH seit 2017 verschiedene Leistungen der Baufeldfreimachung geplant sowie die Ausführung als örtliche Bauüberwachung überwacht und dokumentiert. Anfang 2017 waren alle Flächen im Olympischen Dorf noch als kampfmittelverdächtig eingestuft. Der Kampfmittelverdacht resultiert aus der Nutzung der Liegenschaft als Kaserne durch die Wehrmacht von 1936-1945 sowie durch die Sowjetarmee von 1945-1992. Die Leistungen der Baufeldfreimachung inkl. Kampfmittelräumung dienen der Revitalisierung und Zuführung einer Wohnnutzung der ca. 98 ha großen Liegenschaft. Der Entwicklungsprozess ist dabei langfristig angelegt. Die baubegleitende Kampfmittelräumung findet seit mehreren Jahren durch die Ingenieurbüro Döring GmbH statt. Im 1. Bauabschnitt wurde mit den Maßnahmen im Jahr 2017 begonnen. Die Kampfmittelräumung ist auf dieser ca. 8 ha großen Fläche nahezu abgeschlossen. 2020 zogen die ersten Bewohner in die neu errichteten oder unter Denkmalschutz stehenden, sanierten Gebäude im 1. Bauabschnitt – darunter auch das Speisehaus der Nationen – ein. Im ca. 14 ha großen 2. Bauabschnitt findet die Ausführung der Baufeldfreimachung im Frühjahr/Sommer 2023 statt. Die Erschließung beginnt ebenfalls in 2023.

DBU-Naturerbefläche Zeitzer Forst, Sachsen-Anhalt, KMR BOS-Wege und -Infrastruktureinrichtungen (2021-2023)

Auf den gemäß der KampfM-GAVO des Landes Sachsen-Anhalt als kampfmittelbelastet eingestuften DBU-Naturerbeflächen des Zeitzer Forstes sollten BOS-Wege hergerichtet werden. Diese sollen für eine gefahrlose und eindeutige Nutzung durch die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), allen voran Feuerwehr und Polizei (BOS-Kräfte), hergestellt werden. Das Wegenetz war bereits vorhanden, aber in seinem Zustand für BOS-Kräfte nicht nutzbar. Die Kampfmittelbelastung stammte hierbei v.a. aus der Nutzung der Liegenschaft als Schießplatz in den Jahren 1951-1991 durch die Sowjetarmee. Aufgabe der Planung und Ausführung war die Kampfmittelräumung der Wege und Infrastruktureinrichtungen auf ca. 12,7 km Länge. Die Planung wurde fortlaufend intensiv mit Behörden, Eigentümer, Nutzern, Feuerwehr etc. abgestimmt. Die Arbeiten verliefen bislang reibungslos und stehen kurz vor dem Abschluss. Ende 2022 setzte, in enger Abstimmung mit allen Projektbeteiligten, mit dem Wegebau bereits das zweite Gewerk ein.

Abbruch einer Turnhalle Bj. 1960er Jahre im Sportpark am Luftschiffhafen, Potsdam

Zeitraum 2019-2021

Zur Erkundung einer flächenhaften Kampfmittelbelastung auf dem Flughafen Berlin Tegel wurden 50 Testfelder und 23 Einzelpunkte gemäß AH KMR untersucht. Dies erfolgte mittels computergestützter Sondierungen, durch manuelle Sondierungen und Bergung von Störpunkten und die Dokumentation der detektierten und geborgenen Störpunkte. Die Einzelpunkte wurden mittels computergestützter Bohrlochsondierungen untersucht. Signifikante Anomalien wurden geöffnet und geborgen. Auf der Grundlage der gewonnenen Daten wurde anschließend eine Gefährdungsabschätzung erstellt. Da die Arbeiten zur Testfeldbeprobung bei laufendem Flugbetrieb erfolgten, wurden diese durch das IBD mit allen für den Flugbetrieb zuständigen Stellen auf dem Flughafen permanent koordiniert und abgestimmt.


Nach Abschluss der im Zeitraum 1995 bis 2006 durchgeführten vollflächigen Kampfmittelräumung auf dem Truppenübungsplatz Altmark plant und organisiert die Ingenieurbüro Döring GmbH dort seit 2009 die Baufeldvorbereitung für kleine Bauvorhaben des Bundes. Für die geplante Errichtung der Übungsanlage Schnöggersburg plant und organisiert das IBD die Kampfmittelräumung und Baufeldvorbereitung. Auch die in diesem Zusammenhang erforderlichen Ausgleichs- und Ersatz- sowie Kohärenzmaßnahmen werden vom IBD geplant.

Bausumme (Schnöggersburg u. Zusatzmaßnahmen): 1,85 Mio EUR

Der Umbau des Autobahndreiecks Havelland inkl. Anschlussstelle Kremmen beinhaltet den Neubau von 4 Brückenbauwerken, den Abbruch von 2 Altbauwerken sowie den Streckenausbau in einem eng gesteckten Zeitrahmen von 2 Jahren. Die Arbeiten finden unter laufendem Verkehr statt.

Als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator nach Baustellenverordnung sind sämtliche Arbei­ten und die Abläufe auf Arbeitssicherheitsaspekte hin koordinierend zu überwachen. Naturgemäß verändern sich die vielen Einzelbaustellen und die Verkehrsführung ständig. Arbeits- und allgemeine Sicherheitsaspekte sind immer wieder neu zu hinterfragen und ggf. gemeinsam mit den ausführenden Firmen, dem Landesamt für Arbeitsschutz und der zuständigen BG zu optimieren.

Alte Kelleranlagen aus der Lagerzeit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (1939 bis 1945) und einer Nach­nutzung durch die WGT, die nur teilweise sichtbar und zugänglich waren, waren von Abfällen zu beräu­men und verkehrssicher der Stiftung Gedenkstätte Ravensbrück zu übergeben. Die Kelleranlagen sind als Teil der Gesamtanlage denkmalgeschützt. Weiter waren eine Baracke und 2 Schleppdächer unter Denkmalauflagen abzubrechen.

Das Projektmanagement erforderte wegen der besonderen Geschichte des Ortes den sensiblen Um­gang bei Planung und Abbruch. Die Arbeiten wurden bauhistorisch begleitet. Die Notwendigkeit einer aufwändigen Projektumplanung ergab sich, als die bisher vollkommen unbekannten, riesigen Ausmaße der Keller­anlagen sichtbar wurden und sich die darin befindlichen Abfälle allesamt als gefährlich und teilweise besonders schwierig in der Entsorgung (Ölschlamm, unsortierbare, asbest­verunreinigte gemischte Abfälle) her­ausstellten.

Die Liegenschaft befindet sich am östlichen Rand der Stadt Werneuchen. Die Gebäude und baulichen Anlagen wurden ab etwa 1930 errichtet und bis 1945 durch das deutsche Militär genutzt. Ab 1945 nutzten Truppen der Sowjetarmee (WGT) das Gelände als Flugplatz und bauten mehrere Gebäude hinzu. Auf dem Gelände befand sich zuletzt eine Lufttransportstaffel mit der dafür notwendigen Infrastruktur. Das Bearbeitungsgebiet umfasste den ehemaligen Schießstand und die Fläche zur Rollbahn.

Gemäß Auftrag der Brandenburgische Boden Gesellschaft für Grundstücksverwaltung und -verwertung mbH und der Ingenieurbüro Döring GmbH waren folgende Leistungen zu erbringen:

  • Sichten und Zusammenfassen der vorhandenen Unterlagen, Erfassen sämtlicher Einzelobjekte und Maßnahmen der durch den AG bezeichneten Gebäude und Freiflächen
  • Erstellen der erforderlichen Genehmigungsunterlagen für die Sanierungsmaßnahmen sowie Mitwirkung bei den Behördenverhandlungen
  • Erstellen der Unterlagen für sämtliche Vergabeverfahren
  • Koordinierung der Einzelmaßnahmen
  • Durchführung der Projektkontrolle
  • Sicherstellung und Ausführung des Si-Ge-Koordinators

Im Zeitraum vom 02.03.2009 bis zum 07.04.2009 wurde im Rahmen der Gefahrenabwehr auf einer Fläche von ca. 13.000 m² eine Kampfmittelabsuche und –bergung durchgeführt. Dazu wurden die Wälle der Schießstände 50m und 200m teilweise gesiebt (3.400 m³) und die Sohle der Standes teilweise unter Baggereinsatz bis ca. 1,20m unter GOK aufgenommen und Kampfmittel separiert. Alle Flächen wurde anschließend sondiert und die gefundenen Kampfmittel geborgen. Zwei Tunnel wurden nach visueller Freigabe abgebrochen und verfüllt. Die gesamte Räummaßnahme wurde durch die Ingenieurbüro Döring GmbH begleitet. Dabei erfolgte sowohl eine fachliche und inhaltliche Bauleitung als auch eine Koordinierung gegenüber dem KBD und dem AG. Gleichzeitig hatte es die Funktion der Fachbauleitung inne.

Insgesamt wurden folgende Munition, Munitionsteile oder sonstige Kampfmittel geborgen und an den Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg übergeben:

  • Handwaffenmunition (301.679 Stück)
  • Nahkampfmittel
  • Minen
  • Sprengmittel
  • Zündmittel (48 Stück)
  • Granaten bis 5 cm Durchmesser (8.204 Stück)
  • Granaten bis 15 cm
  • Granaten über 15 cm Durchmesser
  • Stabbrandbomben
  • Sonst. Brandbomben
  • Sprengbomben bis 5 kg
  • Sprengbomben über 5 kg
  • Raketen (16 Stück)
  • Zünder (5 Stück)
  • Treibsätze/Pyrotechnik (14 Stück)
  • Bruchstücke (10.054 Stück/kg)
  • Waffen und Waffenteile
  • Kampfmittel ohne Explosivstoff

In Vorbereitung der Errichtung einer Solaranlage plante und organisierte das Ingenieurbüro Döring die Baufeldvorbereitung auf einer ehemaligen militärischen Liegenschaft. Neben der Kampfmittelräumung sowie dem Abbruch ober- und unterirdischer Bauwerke erfolgte auch die Herstellung des Baufeldes nach den Vorgaben des Nutzers in einem komplizierten topografischen Gelände.

Bausumme (Baufeldvorbereitung und Entsorgung): 4,5 Mio EUR

Nach dem grundhaften Ausbau der Strecke und der teilweisen Erneuerung der Brückenbauwerke einschließlich der Lärmminderungsmaßnahmen sollten Ende 2011 auch die Randbereiche zur Fahrbahn und der Mittelstreifen teilweise begrünt werden.

Die 6 km lange Strecke umfasst zwei Lärmschutzwälle, aufgeschüttet mit Erdstoff-/Bodenmassen und einer Deckschicht aus Oberboden, Böschungen und Lärmschutzwände. Die ausführende Firma soll in diesem Bereich Bodenverbesserung, Pflanzarbeiten und Wildschutzzaunbau durchführen. Unsere Tätigkeit beginnt mit der Überwachung der Baufeldvorbereitung und endet mit dem Übergang in die Entwicklungspflege

Im Rahmen von Flächenausgleichsmaßnahmen wurden auf dem Flughafen Berlin TXL ehemalige Rollbahnen und Vorfeldflächen zurückgebaut, die darunter befindlichen Auffüllungen von Kampfmitteln separiert, ausgebaut und auf der Sohle die Kampfmittelfreiheit hergestellt. Anschließend wurden die zurückgebauten Bereiche wiederverfüllt und entsprechend den Erfordernissen des Flugbetriebes verdichtet und gesichert.

Die Renaturierungsarbeiten erfolgten bei laufendem Flugbetrieb. Zusätzlicher Bestandteil dieses Projektes war das Abfallmanagement mit allen Behördlichen Abstimmungen und Dokumentationen sowie die Koordination der Arbeiten mit allen für den Flugbetrieb zuständigen Stellen auf dem Flughafen.

Auf der ehemaligen WGT Liegenschaft, Nähe der Ortschaft Kummersdorf-Gut, befindet sich der, unter Denkmalschutz stehende alte Kaiserbahnhof der Preußisch – kaiserlichen – Militäreisenbahn. Dieses historisch wertvolle Gebiet plant die BBG, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Grundvorraussetzung ist hierbei die Herstellung der Kampfmittelfreiheit auf den Wegen.

Um einen flächendeckenden Abriß der denkmalgeschützten Pflasterstraße zu vermeiden, wurde auf den Wegen eine TDEM Untersuchung veranlasst. Nach der Datenauswertung wird hier nur punktuell in die Straße eingegriffen.

Marinestützpunkt Kiel, kampfmitteltechnische Baubegleitung, Aushubüberwachung
beim Verlegen neuer Abflussrohre, Setzen von Verbaukästen. Aufgrund flächendeckender Kreuzung von alten Medien muss mit dem altbewährten „Berliner Verbau“ weitergearbeitet werden.

Kampfmittelbelastungen im Bereich der ehemaligen Luftwaffenmunitionsanstalt (Muna) Eckertal-Schimmerwald bestanden im Wesentlichen aus Kampfmittelresten durch Sprengungen des Luftwaffendepots kurz vor Ende des 2. Weltkrieges. Mit der aktuellen Kampfmittelräummaßnahme war die seit 1974 andauernde, systematische Kampfmittelräumung im munitionsbelasteten Schimmerwald zum Abschluss zu bringen.

Das einzusetzende Räumverfahren richtete sich nach der vorgefundenen Belastungssituation. Gering belastete Bereiche wurden durch vollflächige, punktuell bodeneingreifende Kampfmittelräumung, stark belastete Bereiche flächig durch den Abtrag von Boden (Volumenräumung) und Siebung des Materials von Kampfmitteln geräumt.

Hervorzuheben ist eine Vielzahl von Bomben inklusive großkalibriger deutscher Fliegerbomben bis 1.600 kg, die im Zuge der Räummaßnahme sichergestellt wurden.

Die Räummaßnahme wurde durch das Ingenieurbüro Döring von der Planung bis zur Fertigstellung ingenieurtechnisch begleitet.

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Leistungen
  • Abbruch/ Baufeldvorbereitung
  • Kampfmittelräumung
  • Projektmanagement
  • SiGe-Koordination
  • Straßenbau

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